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NL0620 – Ergebnisse vorbereiten

new-strategy.com, Ergebnisse
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Erfolg im Leben und Beruf bedeutet immer, bestimmte Ergebnisse zu erzielen. Ergebnisse müssen mental, emotional und praktisch gut vorbereitet werden. Diese Vorbereitung nennt man Planung, von der ersten Ahnung eines interessanten Themas bis hin zum genauen Fahrplan zur zügigen Umsetzung.
Manche Menschen hassen Planung. Sie fühlen sich damit eingeengt und fürchten dadurch ihren Spielraum für Kreativität zu verlieren. Außerdem verweisen sie darauf, dass Pläne erfahrungsgemäß nie genau so umgesetzt werden können, wie sie einmal auf dem Papier standen.

Respektieren wir diese verständlichen Einwände und halten wir von Anfang an fest, dass Pläne immer Flexibilität atmen müssen und offen für neue und bessere Ideen bleiben sollten. Aber die Planungsphase bei unseren Projekten deshalb ganz zu übergehen und nur der chaotischen Improvisation zu vertrauen – das wäre ein dramatisches Missverständnis.
Denken Sie deshalb daran: “Keinen Plan zu haben bedeutet, den Fehlschlag zu planen!” Denken Sie dabei auch an Murphys Gesetz: “Was schiefgehen kann, geht schief!”, wenn wir es dem Zufall überlassen.

Bei komplexeren und wirklich innovativen Zielen kann man aber leicht einmal den Faden verlieren und dann wieder mutlos werden und aufgeben.
Versuchen wir deshalb einmal, einen Plan für unsere Pläne aufzustellen, an dem wir uns für alle Vorhaben immer wieder orientieren und selbst zurück auf die Spur bringen können. Welche Phasen müssen wir dabei durchlaufen?

Also los geht’s:

1. Ideen finden bedeutet ein permanentes Brainstorming darüber, welche Dinge es eigentlich wert wären, getan, gehabt oder wenigstens gedacht zu werden. Wir verlassen hier einmal spielerisch unsere Komfortzone und erobern uns im Geiste die Welt der Möglichkeiten.

2. Eine Idee auswählen bedeutet, dass wir aus zehn – oder vielleicht 100 – Möglichkeiten bewusst eine auswählen und uns dafür entscheiden, dass wir die jetzt konzentriert verfolgen und ihr unsere ungeteilte Aufmerksamkeit schenken wollen.

3. Identifizierung mit dieser einen Idee bedeutet, ihre Vorteile zu visualisieren, und voll motiviert zu sein, diese Vorteile für uns in naher Zukunft zu erobern.

4. Aus der einen Idee ein Ziel machen bedeutet, eine kurze und suggestive Formulierung zu finden, die wir aufschreiben und uns ständig vor Augen halten können, sodass wir permanet daran erinnert werden, was wir eigentlich erreichen wollen.

5. Das Endergebnis spezifizieren und visualisieren bedeutet, ein genaues Bild davon zu entwerfen und alle emotionalen und praktischen Eigenschaften des gewünschten Ergebnisses genau zu definieren, die wir bei der Umsetzung im Auge behalten wollen.

6. Die richtige Strategie finden bedeutet, den kürzesten und am meisten erfolgversprechenden Weg zu unserem Ziel festzulegen.

7. Die Stufen auf unserem Weg finden bedeutet, unser Ziel in leicht erreichbare Teilziele zu zerlegen und mental und praktisch die richtige Reihenfolge festzulegen.

8. Die kritischen Punkte finden bedeutet, sich grundsätzlich und dann immer wieder zu überlegen, was alles schiefgehen kann, und möglichst im Voraus geeignete Lösungen dafür zu finden.

9. Das nötige Know-how festlegen bedeutet, dass wir uns klarmachen, dass neue Ziele auch immer neues Know-how erfordern und dass wir es auch finden und verinnerlichen müssen.

10. Die richtigen Fertigkeiten lernen bedeutet, dass wir uns klar darüber sind, dass Wissen nicht ausreicht. Wir brauchen intensives Training, um die nötigen Handgriffe zu beherrschen.

11. Unseren Fahrplan entwerfen bedeutet, dass wir unseren Plan in allen Details so spezifizieren, dass alle Beteiligten genau wissen, was wie und wann zu tun ist.

12. Unseren Fahrplan testen bedeutet, einen mentalen Testlauf durch unseren Plan zu machen, bevor wir mit der Umsetzung loslegen. Das erlaubt uns noch einmal, mögliche Schwachpunkte zu bedenken und vorab Lösungen dafür zu finden.

13. Unseren Plan anpassen bedeutet, unser Vorgehen nach praktischen Erfahrungen und den Tücken von Murphys Gesetz zu optimieren, bis hin zu der Möglichkeit, unseren Plan ganz aufzugeben und uns ein realistisches Ziel zu suchen.

Das ist jetzt, wie man so sagt, eine Menge Holz und erscheint auf den ersten Blick sehr komplex. Ist es aber nicht! Jeder Ingenieur, Architekt oder Programmierer geht bei seinen Projekten mindestens so vor.

Die Erkenntnis, die ich Ihnen heute hier vermitteln möchte, ist, dass auch Ihre ganz alltäglichen, kleineren Vorhaben, wie z.B. das Kuchenbacken, nach genau der gleichen Logik funktionieren. Wir machen uns das nur selten bewusst.

Nehmen Sie irgendeines Ihrer aktuellen Ziele her und checken Sie es nach dieser Liste durch. Das meiste ist Ihnen vielleicht selbstverständlich. Wenn aber einer dieser Schritte ganz fehlt, schlägt Murphys Gesetz mit größter Wahrscheinlichkeit gnadenlos zu und – irgendetwas geht schief. Wenn Sie aber tatsächlich an alles gedacht haben, lässt Ihnen die Wirklichkeit immer noch jede Menge Spielraum für geniale Improvisation.

Wir werden in zukünftigen Lektionen immer wieder auf einzelne Punkte dieser Liste zurückkommen und sie in konkreten Beispielen vertiefen.

Für heute reicht es, wenn Sie sich bewusst machen, dass gute Vorbereitung der beste Garant für gute Ergebnisse ist.

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